Episode 43 Aus dem Sand geboren

Am Hafen, in der kühlen Abendbrise, entdeckte die Gruppe ein kleines Holzpodest, das leicht auf den Docks hervorstand. Am Ende des Stegs stand Runara, die Gestalt einer alten Frau, den Blick fest auf das ruhige Meer gerichtet. Belmont trat vor, das Licht der untergehenden Sonne im Rücken, und begann, von den Erlebnissen in Drakhtar zu berichten. Runara hörte geduldig zu, ihre Augen jedoch schienen woanders zu verweilen, als ob sie in Gedanken tief an anderem Ort und anderer Zeit schwelgte.

Als Belmont geendet hatte, sprach Runara von Elanduil, dem Druiden, der sich mit dem "Herz des Berges" beschäftigt hatte, einem uralten Mysterium, dessen Bedeutung noch immer im Schatten lag. Doch selbst sie wusste nicht, wo er sich derzeit aufhielt. Belmont nutzte die Gelegenheit, nach alten Weggefährten zu fragen. Runara versicherte ihm, dass Aidron wohlauf sei und seinen Weg gefunden habe. Auch Mila erging es gut, was ein Lächeln auf Alvars Gesicht zauberte.

Nach einem kurzen Abschied versammelte sich die Gruppe an den Docks, wo sich bereits eine Bürgerversammlung formierte. Unter den Ratsmitgliedern, die sie bereits kannten, trat ein älterer Mann mit einem schneeweißen Bart auf die Bühne. Die Menge flüsterte seinen Namen: Wilfred. Mit einer etwas zittrigen, aber warmen Stimme begrüßte er die Bürger und berichtete vom langsamen, aber stetigen Wiederaufbau der Stadt. Hoffnung schwang in seinen Worten mit, doch die Schatten der Zerstörung lagen noch immer über Leilon.

Am Questboard fielen der Gruppe zwei Aufträge ins Auge: das Licht des alten Leuchtturms erlosch zunehmend und drohte, die Schiffe ins Verderben zu führen, und der Zaun an der Küste war zerstört und musste dringend repariert werden. Bevor sie ihre nächsten Schritte planten, wurden sie von einem bekannten Gesicht angesprochen. Jack Torvar, ein Händler mit einem feinen Gespür für Antiquitäten, lud sie in seinen neuen Laden ein. Zusätzlich drückte er Belmont das Anmelde-Formular für neue Gruppen in die Hand. Es war Zeit, sich als offizielle Abenteurergruppe zu registrieren. Ohne langes Zögern wählten sie gemeinsam den Namen „Ex Arena“ – geboren aus dem Sand der Arena, ein Symbol für ihre Kämpfe und das Überleben in dunklen Zeiten.

Und so, als der Tag sich dem Ende neigte, begab sich Ex Arena zur Taverne „Gasthaus zur Flosse.“ Der Barkeeper, ein Mann namens Arleon, begrüßte sie mit einem schelmischen Grinsen und empfahl ihnen das Hausgetränk – eine Flasche „Jägerweißer“. Während die meisten von der Stärke des Getränks überwältigt waren, blieb Moronur standhaft und widerstand dem Alkohol. Arleon war beeindruckt und verkündete, dass Moronurs Nacht im Gasthaus aufs Haus gehen würde. Nachdem Ex Arena den Weg ins Bett gefunden hatte, wurde es ruhig. Belmont schlief tief und fest, und in seinen Träumen begegnete er seinem Vater. Es war ein angenehmer Traum, voller Wärme und Frieden – eine willkommene Pause von der Härte der Realität.

Am nächsten Morgen fühlten sich alle erfrischt und bereit für die kommenden Herausforderungen. Sie sandten einen Raben nach Drakhtar und registrierten sich in der Stadt. Danach führte ihr Weg sie in Jacks Laden, wo Sinatah von einer Kette fasziniert war, die Erinnerungen an ihre Heimat Nailo weckte. Währenddessen fragte Belmont nach Informationen über seine Rüstung, doch der Händler war sichtlich erschrocken. Die Rüstung gehörte eigentlich der Königsgarde, und der Verdacht keimte auf, dass Belmont sie durch dunkle Mittel erlangt haben könnte.

Nachdem sie sich mit magischen Gegenständen und nützlichen Utensilien ausgestattet hatten, wartete Runara bereits vor dem Turm auf sie. Sie suchte nach einem Foliant von Elanduil, von dem sie hoffte, dass er die Lösung für die Probleme von Anvil enthielt. Eine Kopie des Folianten sollte auf der Sturmwrackinsel existieren, doch diese war verschollen, und nun musste das Original gefunden werden. Belmont zeigte ihr eine Nachricht von Valarian über Elanduils letzte Bewegungen, doch Runaras Gesicht verfinsterte sich. Sie ärgerte sich über Valarians egoistische Pläne und schwor, ihn zur Rede zu stellen.

Gemeinsam mit Runara betraten sie den alten Turm. Sinatah, deren Sinne geschärft waren, spürte die Präsenz verborgener Magie und entdeckte ein Buch, das sich von den anderen abhob. Doch als sie es öffnete, explodierten die Seiten wie ein magischer Sturm, und aus dem Wirbel aus Papier erschien eine Kreatur, die sich mit einem Heulen auf sie stürzte. Der Kampf war heftig, und die Gruppe erlitt schwere Verletzungen, doch am Ende besiegten sie das Wesen. Doch es war nicht vorbei. Zwei weitere Bücher fielen aus den Regalen, und aus ihren Seiten materialisierten sich zwei spektrale Wesen. Der Kampf ging weiter, die Luft erfüllt von der düsteren Energie des Turms.