Nach einer erfolgreichen Shoppingtour machten sich die Gefährten auf den Weg zur Haupthalle, wo sie Jahave bereits vor seiner Kutsche erwartete. Sinatah erinnerte sich vage an den Weg nach Fandalar, besonders an eine umstrittene Zugangsstraße durch den dichten Wald, die Reisenden den Weg in die Stadt ermöglichte. Als sie Fandalar erreichten, staunten sie nicht schlecht – die Stadt war beinahe so groß wie Anvil, aber auf eine fast unheimliche Weise sauber, geradezu unwirklich für eine Stadt im tiefen Dschungel.
Nach einem letzten Blick auf die geschäftigen Straßen ließen sie die Stadt hinter sich. Moronur, noch immer gezeichnet von seinem ausgiebigen Trinkgelage, litt unter heftigem Kater. Regusanien empfing sie mit einem Hauch von Winter, die Gipfel verschneit, während die Täler noch im herbstlichen Gold leuchteten. Als sie den Hochfels passierten, fiel ihnen die fehlende Spitze des Berges auf – ein gespenstischer Anblick.
Während der Fahrt fragte Jahave nach Runara. Sinatah und Belmont waren sich sicher, dass sie entkommen war. Alvar berichtete mit Stolz von seinem Wildgulasch, das er für die Ma'ii zubereitet hatte. Währenddessen sprach Belmont ihn auf das schwache Licht seiner Laterne an. Alvar erzählte von seiner Entdeckung der Laterne und wie sein Kapitän, ein Anhänger Malakbels, ihn zu einer Insel geführt hatte, auf der er sie fand. In den alten Schriften von Belmonts Orden wurde Malakbel erwähnt, doch wie Gläubige sich ihm zuwenden, blieb im Dunkeln. Alvar sinnierte darüber, ob Malakbel wirklich ein Sonnengott war oder ob sein Wesen tiefer reichte.
Die Reise führte sie am Hain von Onos vorbei, wo eine Baustelle am Badehaus erkennbar war. Jahave lenkte die Kutsche auf einen versteckten Pfad und ließ mit einem Zauber den Weg hinter ihnen verschwinden. Der Pfad wurde unwegsamer, mit Wurzeln und Steinen gespickt. Moronurs Magen rebellierte und er leerte ihn kurzerhand aus dem Fenster. Nach einer weiteren Abzweigung erreichten sie eine steinerne Hütte mit einem rauchenden Schornstein.
Belmont spürte die feuchte Dschungelluft auf seiner Rüstung, während Sinatah Spuren rund um die Hütte untersuchte. Ein schleifendes Geräusch erklang hinter der Tür, doch auf Klopfen hin regte sich nichts. Jahave öffnete die Tür. Am Tisch saß eine Gestalt mit zwei großen Hörnern, eine Axt mit einem Schleifstein bearbeitend. Es war Moltregaar Donnerhuf.
Moltregaar reichte Moronur ein Getränk, das ihn augenblicklich in tiefen Schlaf versetzte. Die Gruppe setzte sich an den Tisch, während Moltregaar von seiner Flucht aus Nif Alfim berichtete und wie Jahave ihm geholfen hatte, sich zu verstecken. Sinatah schilderte ihre Abenteuer und den Einsturz des Berges. Moltregaar kannte Ahum als exzentrischen, aber ehrlichen Händler. Alvar erkundigte sich nach Elanduil. Offenbar war Valarian ihm auf der Spur gewesen, doch die Suche dauerte noch an. Der Tod von Torak hatte Regusanien ins Ungleichgewicht gestürzt. Moltregaar bat die Gefährten um Hilfe. Belmont willigte ein: Sie würden helfen, wenn im Gegenzug Anvil unterstützt würde.
Nach einer kurzen Rast reisten sie weiter nach Osten. In der Ferne erkannten sie Leilon, ließen es jedoch hinter sich. Zwei große Türme mit runden Dächern ragten aus dem Dschungel, während die Vegetation geordneter wurde – ein Garten entstand vor ihren Augen, mit Statuen, Wasserspielen und prachtvollen Blumenbeeten.
Am Tor wurden sie von Wachen angehalten. Alvar nannte den Namen Korlean Weißfeld, doch die Wachen reagierten misstrauisch. Schließlich bestach Moronur sie mit zehn Goldmünzen. Eine Statue von Elrodin trug eine Inschrift:
NUR WASSER, DAS GEN HIMMEL FLOSS, SCHON IMMER DIESES TOR AUFSCHLOSS.
Belmont füllte die Schale mit Wasser aus den Fontänen, woraufhin sich eine Treppe in die Tiefe öffnete. Sie folgten dem engen Gang, der sie hinter einer Hecke hinter dem Stadttor wieder nach oben führte.
Sie entdeckten den Buchladen „Weißfeld“. Der Besitzer, ein stattlicher Loxodon mit feiner Brille, stellte sich als Korlean vor. Alvar verschlug es die Sprache, als er erfuhr, dass sein Familienname in Fandalar bekannt war. Korlean versprach, sie herumzuführen.
Belmont erkundigte sich nach dem Atlas der Fandalar. Korlean reagierte zunächst ausweichend, doch nach einem Besuch im Militärgebäude öffnete er sich. Der Atlas war ein machtvolles Artefakt, erschaffen von Valarian, das Wege und Zeichen offenbarte, manchmal sogar die Zukunft zeigte. Eine Notiz von Valarian führte sie in seinen Garten.
Eine Statue Valarians stand dort mit einem Kessel, umringt von Blüten. Eine Inschrift zeigte eine Farbreihenfolge:
GELB SCHWARZ LILA GELB WEISS.
Moronur legte die Blumen in den Kessel, woraufhin sich ein geheimer Zugang öffnete. Sie stiegen hinab und fanden sich in einer Halle mit vier Statuen wieder, die verschiedene Obsidian-Gegenstände trugen.
Moronur nahm einen Ring an sich, der sich perfekt anpasste. Alvar ergriff einen Dolch und spürte eine dunkle Energie. Sinatah versuchte, weitere Objekte zu nehmen, war jedoch nicht stark genug. Belmont bemerkte, dass eine zerbrochene Statue exakt seine Statur hatte. Eine Einkerbung entsprach genau seiner Rüstung.
Als Sinatah den Hut der Statue nahm, öffnete sich die steinerne Tür. In einer Kiste entdeckten sie Edelsteine, die sich in die Obsidian-Gegenstände setzten. Der Raum bebte, drei zehnseitige Würfel tauchten auf.
Nachdem sie die Kombination der Würfel gelöst hatten, offenbarte sich der Atlas der Fandalar. Seine magische Kraft durchflutete sie, und sie erreichten eine neue Stufe ihres Seins. Zudem erhielten sie ein magisches Zeichen, das sie bei einem Lehrer einlösen konnten, um eine neue Klasse zu erlernen.