Der blaue Saphir funkelte in Moronurs Händen, als die Helden den mächtigen Atlas betrachteten. Ein Relikt von unfassbarer Bedeutung – und doch war es ein pulsierender Punkt zwischen Fandalar und Nailo, der ihre Aufmerksamkeit fesselte.
Alvar sprach widerwillig über seinen Vater, den er seit achtzig Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ein Krieger, verschollen im Krieg gegen die Menschen. Falls er noch lebte, wäre er nun 130 Jahre alt. Doch Alvar wollte diese Spur nicht weiterverfolgen – ebenso wenig wollte er sich dem Restaurant stellen, das mit unangenehmen Erinnerungen beladen war.
Während ihre Mägen knurrten, beschlossen die Helden, das Gebäude zu verlassen. Doch im Vorraum erwartete sie eine Überraschung: Die einst imposanten Statuen waren verschwunden – zurückgeblieben waren nur leere Sockel. Belmont, stets wachsam, entdeckte eine Treppe, die zuvor nicht da gewesen war.
Moronur, der die Magie dieses Ortes spüren wollte, schloss die Augen – und verlor in einem Augenblick der völligen Leere jegliche Wahrnehmung. Ein Fehler, den er erst spät erkannte. Doch Alvar, mutig wie eh und je, schritt furchtlos voran, obwohl er in der Dunkelheit blind war.
Dann – ein plötzliches Klack! Aus den Treppenaufgängen erhoben sich vier steinerne Krieger, die mit schweren Schritten auf die Helden zuliefen. Einer von ihnen trug keinen Kopf.
Die Schlacht entbrannte, und mit all ihrer neu gewonnenen Kraft, mit blitzenden Waffen und gewaltigen Schlägen, stellten sich die Helden der steinernen Bedrohung. Treffer um Treffer landeten sie – so viele kritische Treffer, dass der Kampf fast wie ein Geschenk der Götter erschien. Schließlich fielen die Statuen, und als die letzte zerbarst, erhob sich eine flammende Energie aus ihrem Inneren.
Vier leuchtende Kugeln schossen durch die Luft, teilten sich und versanken in den Edelsteinen der Helden. Ein flüchtiges Glitzern, eine verborgene Macht, die in ihnen erwachte. Moronur spürte es besonders stark, als er einen der glitzernden Steine an sich nahm.
Dann trat eine Gestalt aus dem Eingang – Korlean Weißfeld. Sein Blick wanderte über ihre neuen Gewänder, und mit scharfer Stimme fragte er nach ihrem Ursprung. Besonders Sinatahs Hut fiel ihm auf – ein Artefakt der Miatmar.
Belmont sprach schnell, sicher, mit einer Lüge, die ihm so leicht über die Lippen kam, dass selbst Moronur erschrocken innehielt. Er behauptete, Valarian habe sie in die Kammer geschickt, um sich für den Kampf gegen die Orks in Regusanien zu wappnen. Doch als Korlean nach Valarians Verbleib fragte, konnte Belmont nicht lügen. Er sprach vom Schwarzfels, der über Valarian zusammengestürzt war.
Korlean misstraute ihnen. Valarian hatte sich verändert, seit er das Mal trug – ein Zeichen dunkler Macht. Seine Besessenheit hatte ihn von seinem Volk in Fandalar fortgetrieben, hatte ihn in den Hain von Onos geführt, weit weg von den Seinen. Selbst seiner Tochter hatte er nichts anvertraut.
Valarians Familie lebte noch immer bei den Zwillingstürmen in Fandalar. Vielleicht konnten sie Antworten liefern.
Belmont fragte nach der Funktion des Atlas, und Korlean war sichtlich überrascht, dass sie davon wussten. Skeptisch schlug er vor, gemeinsam nach Fandalar zu reisen.
Unterdessen richtete Moronur seinen Blick auf Sinatah. Er hatte ihre Blicke bemerkt, ihre Neugierde für Valarians Mal. "Du weißt mehr darüber, nicht wahr?" fragte er.
Sinatah wich aus, versuchte, die Wahrheit hinter einem Schleier aus Worten zu verbergen – doch Moronur sah, dass sie scheiterte.
Etwas lag in der Luft. Geheimnisse, Lügen – und ein Weg, der sie weiter in die Schatten der Vergangenheit führen würde.