Episode 11 Das Observatorium

Runara stand am Rande einer düsteren und majestätischen Basaltklippe und starrte in die endlose Leere unter sich. Der Himmel über ihr verdunkelte sich, während ein bedrohlicher Sturm heranzog. Wolken ballten sich zusammen, und der Wind peitschte wild um sie herum.

Die tapferen Abenteurer bemerkten, wie Runara ihnen einen flüchtigen Blick zuwarf und mit Entschlossenheit sprach: "Ihr müsst sofort aufbrechen. Wir dürfen keine weitere Zeit verlieren. Wartet nicht auf mich. Wir treffen uns vor Ort." Der Wind wirbelte durch ihr weißes Haar, während Runara zustimmend nickte.

Plötzlich durchdrang ein kreischendes Brüllen die Umgebung und ließ den Boden erzittern. Die Abenteurer zogen ihre Waffen und machten sich auf eine Bedrohung gefasst, als ein gleißender, blauer Blitz am Himmel aufleuchtete und in einem flimmernden Strahl auf die Sternwarte vor ihnen niederging.

In der Ferne erkannten die Abenteurer den Eingang zur Sternwarte. Ein Platz markierte den Aussichtspunkt, flankiert von majestätischen Marmorstatuen mit Goldadern, die wie Drachen geformt waren. Sie setzen den Schlüssel in die Mäuler der Statuen und überquerten die Brücke um den Platz des Observatoriums zu betreten, der einst ein Meisterwerk der Architektur und Kunst gewesen war.

Trümmer von einst prächtigen Statuen, erhabenen Säulen und polierten Marmorwänden bedeckten den Boden und erzählten eine traurige Geschichte von Verwüstung und Chaos. In der Mitte des Platzes stand eine monumentale Skulptur, einst eine Darstellung der Schönheit des Universums. Jetzt waren die Planeten rostig und die Sterne schienen vergoldet, als ob das Universum selbst im Verfall begriffen wäre.

In der Ferne sahen die Abenteurer einen jungen Bronzedrachen, in Ketten gefesselt. Es musste Aidron sein. Nein, es war Aidron. Er wirkte geschwächt und schien starke Schmerzen zu haben.

Plötzlich durchbrachen zwei gurgelnde Schreie die Stille des Platzes. Die Gruppe blickte in die Richtung der Schreie und sah zwei geflügelte Kobolde mit blauer Farbe an ihren Schnauzen. Sie ähnelten Myla, die sie bereits auf ihrem Abenteuer getroffen hatten, und sie erkannten, dass es ihre Brüder sein mussten - Mek und Minn. Die Abenteurer spürten, dass die Kobolde ihnen nicht freundlich gesinnt waren, als sie sich auf sie zubewegten. Die Augen der Kobolde glühten vor Wut, und sie bereiteten sich darauf vor, anzugreifen. "Ihr werdet den Plan des Meisters nicht durchkreuzen!"

In einem erbitterten Kampf rangen die Abenteurer die beiden Kobolde nieder. Doch anstatt sie zu vernichten, fesselten sie die beiden und versuchten, sie wieder an ihre Schwester Myla zu erinnern. Erschöpft verfielen die Kobolde in Ohnmacht und wurden kampfunfähig an einigen Säulen des Observatoriums gefesselt.